27 (2022)
Ort: Root
Wettbewerbsbeitrag: Schulanlage

 Projekttext
Ausgehend vom Ort und den Anforderungen an den Schulbetrieb verfolgt unser Projektvorschlag folgende Absichten:

Städtebaulicher Dialog - Der Baukörper führt den städtebaulichen Kontext der Schulanlage weiter, indem er über Körnung und Proportion in direktem Dialog mit dem benachbarten Schulhaus Widmermatte und der gegenüberliegenden Tagesstruktur Widmermatte II tritt. Zusammen spannen sie auf der Pausenplatzebene einen Freiraum auf, der über seine parkartige Gestaltung eine grosszügige Gesamtwirkung erzeugt.

Vielschichtiger Gebäudekörper - Der in Sockel und Solitär unterteilte Gebäudekörper schafft über seine Offenheit und Nutzungstransparenz einen lebendigen Austausch mit dem Kontext. Der transparente Sockel akzentuiert die Dreifachturnhalle stadträumlich und bestimmt über das Foyer den Zugang des Schulhauses. Im freistehenden und vom Grünraum umflossenen Solitär sind die Schulräume untergebracht, sie profitieren von eigenständigen und frei zugänglichen Aussenräumen.

Weiterführung der terrassierten Freiflächen - Terrassierte Freiflächen prägen die Umgebungsgestaltung massgeblich, sie stärken die kontextuelle Verortung und schaffen zonierte Freiräume. Die Thematik der Terrassierung wird mit dem Sockel auf selbstverständliche Weise aufgegriffen. Es entstehen differenzierte Niveaus auf denen unterschiedliche Aktivitäten und Nutzungen stattfinden.

Smarte Holzstruktur - Aus den Bedingungen der topografischen und programmatischen Gegebenheiten entwickelt sich eine eigenständige und spezifische Schnittfigur. Vier Holzfachwerkträger überspannen die Dreifachturnhalle, sie folgen der strukturellen Logik des optimalen Materialeinsatzes. Dadurch können die Unterzüge in der Turnhalle minimiert und somit die Aushubhöhe des Gebäudes massiv reduziert werden.

Der Gebäudekörper greift bestehende Fluchten auf und bildet einen klaren morphologischen Abschluss des Schulgeländes. Der Sockel des dreigeschossigen Solitärs zeichnet den bestehenden Geländesprung der terrassierten Freifläche nach und tritt nur längsseitig in Erscheinung. Städtebaulich tritt der Gebäudekörper zurück, indem er sich hangseitig positioniert und einen grosszügigen zentralen Aussenraum freispielt. Zusammen mit dem bestehenden Pausenplatz wird ein grosszügiger zusammenhängender Freiraum gebildet. Frei begehbare und mit Bäumen bepflanzte Schotterrasenfelder zonieren den Pausenplatz, spenden Schatten und erzeugen eine kommunikative Atmosphäre.

Die Räume der Tagesstruktur und der Musikschule finden in der Umnutzung der Turnhalle Widmermatte II Platz. Mit dem Rückbau der Turnhalle Widmermatte I profitiert die Tagesstruktur und die Musikschule von einer starken Präsenz auf dem Schulgelände und es ergibt sich die Chance die zum Pausenplatz zugewandte Fassade offen und transparent zu gestalten. Neben dem Aufenthalt im Freien, schafft der zusammenhängende Aussenraum eine übersichtliche Adressierung. Der sich über Eck orientierende Eingang im Sockel erzeugt eine öffentliche Wirkung. Zusammen mit den Eingängen der bestehenden Schulgebäude Widmermatte und Widmermatte II wird auf der Pausenplatzebene ein Dreieck der kurzen Wege aufgespannt und zueinander in Beziehung gesetzt.

Landschaftsarchitekt: Johannes von Pechmann Stadtlandschaft
Bauingenieur: Basler & Hofmann